„Hier in Lehnin gehe ich gerne zur Schule.”, sagt Arne Dammann, 10 Jahre alt. Arne geht auf die Heinrich-Julius-Bruns-Schule. Seit Beginn des Schuljahres 2016/2017 ist sie nun offiziell eine Gesamtschule mit angegliederter Primarstufe. Für die Schülerinnen und Schüler bedeutet das: Nach sechs Jahren Unterbrechung können sie nun wieder ihr Abitur in Kloster Lehnin machen. Gesamtschulen sind im Trend und bei Eltern wie Schülern sehr beliebt. Auch Arne, jetzt in Klasse 5b, findet die Angebote in seiner Schule gut. Schülerinnen und Schüler in Lehnin haben 13 Jahre Zeit fürs Abi, nicht nur 12 wie auf dem Gymnasium. Das nimmt Druck aus dem Lehrplan und gibt Spielraum fürs Schulmotto: „Leben, Lachen, Lernen” – und nicht nur pauken.
Auf dem Lehniner Campus werden zukünftig Schülerinnen und Schüler von der 1. bis zur 13. Klasse unter einem Dach lernen. Die „Laufbahnen” sind flexibel: Kinder aller Altersklassen werden gefördert und können je nach Wünschen und Leistungen zwischen den Abschlüssen wechseln. Spezielle Berufsbildungskurse gehören zum Programm.
Bisher gab es im Landkreis 8 Oberschulen, 8 Gymnasien und 1 Gesamtschule. Die bisher einzige Gesamtschule befand sich in Kleinmachnow. Landrat Wolfgang Blasig (SPD) lobt die Entscheidung für die Gesamtschule in Lehnin als wichtiges Zeichen für den eher ländlich geprägten Bereich um Kloster Lehnin. „An diesem Erfolg haben viele Beteiligte mitgewirkt. Zunächst sprach sich die Gemeindevertretung von Kloster Lehnin geschlossen dafür aus. Im Juni 2015 folgte der Kreistag einstimmig.”
Für den neugewählten Bürgermeister von Kloster Lehnin, Uwe Brückner, ist die neue Gesamtschule ein wichtiger Standortfaktor: Neben Kindereinrichtungen und schneller Verkehrsanbindung wollen Familien vor allem gute Schulen für ihre Kinder. Und Kloster Lehnin wächst: Im Juli 2016 wurden erstmals wieder 11.000 Einwohner gezählt. Auch Arne will nicht so schnell wieder weg. „Hier will ich Abitur machen”, sagt er und lacht.