Neue Plus-Bus-Linie Emsterland eingeweiht

Staatssekretärin Ines Jesse und die Chefin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg Susanne Henckel haben am Mittwoch die neue Plus-Bus-Linie Emsterland eröffnet mit illustren Gästen aus Politik und Verwaltung.

Neue Plus-Bus-Linie Emsterland eingeweiht
Annett Behrend (2.v.l.), Staatssekretärin Ines Jesse (5.v.l.), und VBB-Chefin Susanne Henckel mit den Festfahrgästen am Mittwoch am Bahnhof Götz vor der offziellen Eröffnungsfahrt des neuen Plus-Busses Emsterland. Quelle: Jacqueline Steiner

Mittelmark Großer Bahnhof am Bahnhof Götz: Vertreter aus Politik und Verwaltung haben am Mittwochmorgen die neue Plus-Bus-Linie Emsterlandfeierlich eingeweiht und stiegen dazu auch allesamt gleich ein. Seit Montag fährt die neue Plus-Bus-Linie im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Betrieben wird sie von der mittelständischen Firma Bus Behrendtaus Lehnin.

Diese hat nach Angaben von Geschäftsführerin Annett Bleike-Behrendt dafür zwei neue Busfahrer eingestellt. Zudem schafft der Betrieb zwei neue Busse für insgesamt für insgesamt 470.000 Euro an.

Die Strecke verbindet im Stundentakt Lehnin mit den Bahnhöfen Götz und Brandenburg an der Havel mit Umstiegsmöglichkeiten in den Regionalexpress 1 Richtung Potsdam und Berlin.

Unter den Gästen waren die Staatssekretärin im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, Ines Jesse, die Geschäftsführerin des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Susanne Henckel und Landrat Wolfgang Blasig (SPD). Auch Uwe Brückner, Bürgermeister von Kloster Lehnin, und sein Amtskollege von Groß Kreutz (Havel), Reth Kalsow, zählten zu den Festgästen. Ortsvorsteher aus der Region und der Landtagsabgeordnete Knut Große (CDU) waren ebenfalls der Einweihungstour mit an Bord.

„Mobilität soll einfach sein“, sagte VBB-Chefin Susanne Henckel. „Der Plus-Bus Emsterland ist der letzte Puzzle-Stein, der das Angebot für Kloster Lehnin perfekt macht. Aus vier dieser Linien ist Lehnin jetzt erreichbar.“ Potsdam-Mittelmark mit seinen sieben Plus-Bus-Linien sei ein Vorbild für das gesamte Land. In ganz Brandenburg bestehen 17 solcher Linien, die ländliche Regionen auf möglichst kurzen Routen mit Zugstrecken in Richtung Hauptstadtregion verbinden. Bundesweit existieren 70-Plus-Bus-Linien.

Das Land Brandenburg fördert diese Linien mit 40 Cent pro gefahrenem Kilometer. Beschlossen hat das der Landtag im vorigen Jahr. Ziel sei es, gleichwertige Lebensbedingungen zwischen Land und Stadt herzustellen, sagte Landrat Wolfgang Blasig. Auch der Landkreis bezuschusst diesen Busverkehr mit viel Geld, die Anliegerkommunen müssen sich nicht finanziell beteiligen.

Für Bus Behrend ist es ein unternehmerisches Risiko, als erstes Privatfirma in diesen Linienverkehr einzusteigen. Die übrigen dieser Strecken betreibt die Regiobus Potsdam-Mittelmark GmbH mit dem Landkreis als Gesellschafter. Regiobus-Chef Hans-Jürgen Hennigbezeichnete sich dann auch als „Urvater der Plus-Bus-Linien“, die 2014 ihren Anfang nahmen.

Annett Bleike-Behrendt rechnet damit, dass es zwei Jahre dauern wird, bis die neue Plus-Bus-Linie sich bei der Bevölkerung etabliert. Auch VBB-Chefin Susanne Henckel betonte die Bedeutung, die neue Linie offensiv zu bewerben, damit sie bei Fahrgästen bekannt werde.

Christian Weiße, beim VBB zuständig für Planung und Konzeption, geht von bis zu zehn Prozent mehr Fahrgästen aus, die vom Auto auf den Bus umsteigen durch die Attraktivität der neuen Linie.

Landrat Blasig kritisierte die Schwierigkeit, mit den Plus-Bussen in die Städte Potsdam und Brandenburg hineinfahren zu können. „Ich sende einen Appell an die beiden kreisfreien Städte, die neue Linie nicht schlecht zu reden“. Nach Angaben von VBB-Planer Weiße dürfe der Plus-Bus seine Fahrgäste nicht in die Potsdamer Innenstadt fahren mit dem Argument, die Busstrecken in Potsdam seien schon voll. Jedes weitere Umsteigen jedoch mindere die Attraktivität der Plus-Busse. Dass der Emsterland-Bus bis zum Zentralen Omnibusbahnhof ZOB in Brandenburg fahre, sei dagegen zufriedenstellend.

 

 

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