Lehnin. Przyjazn heißt das polnische Wort für Freundschaft. Die ist auf jeden Fall in den vergangenen Tagen zwischen 14 polnischen Austausschülern und ihren deutschen Gastgebern in Lehnin gewachsen. Am 1. Juni endet nach einer Woche der Besuch der Jungen und Mädchen und ihrer Lehrer aus dem polnischen Rydzyna in Lehnin. Im nächsten Jahr ist der Gegenbesuch geplant.
Zu den Gästen gehören Anna, die seit drei Jahren in Rydyna Deutsch lernt, und Wictoria, die schon sieben Jahre die Sprache des Nachbarlandes paukt. Beide sind sehr angetan von ihrem Besuch in Lehnin, auch wenn Wictoria das Essen ihrer Großmutter daheim vermisst. „Die Lehniner Schule ist sehr groß und modern und es gibt hier viele interessante Menschen kennenzulernen“, schwärmt Wictoria. Deutsch- und Informatik-Lehrerin Joanna Stanislawska übersetzt die Worte, auch jene, die Schulleiter Wojciech Jedrzejczak findet, der auch immer wieder dabei ist.
Seit zwölf Jahren gibt es diesen Austausch. Seine Wurzeln liegen in den Begegnungen und der Partnerschaft zwischen der Freiwilligen Feuerwehr Netzen und der Feuerwehr in Dabcze. „Deswegen findet auch immer wieder der Grillabend in Netzen statt“, sagt Primarstufenleiterin Dörte Fandrey.
Alle Kinder haben in dieser Woche in Gastfamilien gewohnt. Auf Englisch, Deutsch und Polnisch näherten sich die Kinder an, unterstützt vom Google-Übersetzer, wie der elfjährige Jannek aus Lehnin verrät. Zur Not verständigten sie sich mit Hand und Fuß. Ausflüge führten die Kinder nach Klaistow, zum Falkenhof in Potsdam und in den Leipziger Zoo. Gefördert wird der Schüleraustausch von der Gemeinde Kloster Lehnin und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk.
Primarstufenleiterin Fandrey denkt darüber nach, eine Polnisch-Arbeitsgruppe am Lehniner Schulcampus einzuführen. Derzeit haben die Kinder und Jugendlichen noch keine Möglichkeit, Polnisch zu lernen.
Matheusz bietet sich sofort als AG-Leiter an. Immerhin wohnt der Zwölfjährige in Lehnin, ist aber gebürtiger Pole und spricht beide Sprachen perfekt.