„Hast du eine Taschenlampe bei?“ So lautete bei fast allen Kindern die Frage zur Begrüßung. Gleich am ersten Tag der Osterferien stand bei den Kindern der ITBL eine spannende Aktion auf dem Plan.
Ziemlich aufgeregt sind 61 Ferienkinder zur Klosterkirche gepilgert, um dann auf den Stufen zum Altar Platz zu nehmen. Herr Oppelt, der Kantor, hat erklärt, was es mit der Zahl 1180, dem Markgraf Otto und dem Baumstumpf in den Stufen auf sich hat. Wir haben so bildhafte Erklärungen zum Leben im Kloster gehört, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn plötzlich Mönche zur Morgenandacht aus der Seitentür gekommen wären.
Wie das Ganze jetzt mit Bruder Jacob in Wirklichkeit zusammenhing, und ob er sogar in diesem Kloster lebte, weiß man nicht genau. Auf jeden Fall drehen sich einige Schulkinder morgens auch gerne noch mal in den Federn um.
Ganz bestimmt gehört hat er aber, als so viele Kinder mit Orgelbegleitung „Bruder Jacob“! sangen, und besonders laut war das „….ding, dang, dong.“ zu hören. Den Text kannten sogar die jüngsten Schüler, denn die meisten haben es im Unterricht auch in französischer Sprache gelernt. Da heißt es nämlich „ Frère Jacques“.
So ganz wach und unheimlich aufgeregt, sind die Ferienkinder dann in zwei Gruppen Herrn Oppelt in einige Kellerräume gefolgt. Lampe an, Kopf einziehen und nicht den Vordermann anrempeln. Ziemlich spannend, wie es damals auf dem Klostergelände zugegangen sein muss. Und erst, wenn der Kurfürst mit seinen 200 Leuten angereist ist. Wie weit das Gelände damals reichte, konnten wir uns nicht vorstellen. Dass die Brandenburger früher die Steine von ungenutzten Gebäuden einfach in ihre Stadt abtransportierten, führte dazu, dass wir von einem Gebäude nur noch die Seitenfront sehen konnten.
Seit Beginn des Schuljahres verbindet den Schulcampus Lehnin und die Evangelische St. Marien- Klostergemeinde eine noch junge Kooperation. Sichtbar, aber vor allem hörbar ist sie in der „Singschule“. Hier treffen sich 1x wöchentlich Kinder mit dem Kantor um gemeinsam die unterschiedlichsten Lieder zu singen, etwas über Literaturgeschichte zu erfahren und wer möchte, nimmt sogar an Auftritten teil.
Für diesen lehrreichen Vormittag und die Gelegenheit, zwei sonst verschlossene Kellerräume zu sehen, bedanken wir uns bei Herrn Oppelt.
Denjenigen unserer Schüler, die am Karfreitag in der Berliner Philharmonie auf der Bühne beim Konzert mitwirken, drücken wir die Daumen und wünschen ein unvergessliches Erlebnis und einen langen Applaus.